COPD im Sommer |geheilt

2023-01-05 16:30:05 By : Ms. Lisa Wu

COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.

Laut Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin erhöhen sommerliche Hitzewellen das tägliche Sterberisiko bei Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen um bis zu 14 \\\%, bei längeren Hitzewellen um bis zu 43 \\\%.

Insbesondere Temperaturen über 25 °C wirken sich negativ auf das Wohlbefinden, den Krankheitsverlauf sowie die Belastbarkeit aus. Grund hierfür ist, dass der Körper Wärme sowohl über die Haut, als auch über die Lunge abgibt, wodurch sich die Atemfrequenz etwas erhöht. Bei COPD-Erkrankten mit stark geschädigter Lunge ist das Abatmen der Wärme über die Lunge jedoch nur noch eingeschränkt möglich.

Wird jedoch die Atemfrequenz erhöht, erhöht sich die Körpertemperatur ebenfalls. Gleichzeitig wird dem Körper aufgrund der Hitze Wasser entzogen, wodurch die Lunge schlechter durchblutet wird. In der Schleimhaut der Bronchien können Entzündungen entstehen und die Anfälligkeit für Infekte ist erhöht. Akute Verschlechterungen (Exazerbationen) beispielsweise treten laut Deutscher Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin an heißen Tagen öfter auf. In der warmen Jahreszeit stellen sie den häufigsten Grund für Notaufnahmen im Krankenhaus dar.

Bei Asthmabetroffenen und Menschen mit einer Pollenallergie wirkt sich neben dem Pollenflug und der Hitzebelastung zudem die Luftverschmutzung in der Innenstadt negativ auf die Gesundheit aus. Bei sommerlichen Temperaturen leiden insbesondere lungenkranke Menschen, die in Großstädten leben. Denn in Städten, die dicht bebaut sind, können Wärmeinseln entstehen. Dort wird die sommerliche Hitze verstärkt und nachts kühlt es nicht richtig ab. Dabei kann es in der Stadt zwischen 5 und 11 °C wärmer sein als auf dem Land. Eine solche Wärmeinsel ist beispielsweise der Alexanderplatz in Berlin, der Tiergarten dagegen ist kühler. Demnach ist auch der Wohnort für Lungenpatienten wichtig.

Bei einer Exazerbation verschlechtert sich die Lungenfunktion plötzlich und die COPD-Beschwerden werden schlimmer. COPD-Betroffene leiden häufig unter Atemnot, Husten oder Schleimbildung. Nicht selten wird ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Besonders häufig treten solche Exazerbationen nicht nur im Winter, sondern auch an heißen Tagen im Sommer auf. „Durch die Zunahme von Hitzewellen und -tagen kommt es zusätzlich auch im Sommer zu einem Anstieg der Exazerbationen“, so Prof. Christian Witt, Berlin.

Insbesondere Menschen mit einer CPAP-Therapie fällt das Schlafen bei großer Hitze schwer. Helfen können z. B. ein Ventilator oder eine Klimaanlage. Beides kann jedoch das Risiko eines Infektes erhöhen. Daher der Tipp: Ventilator oder Klimaanlage zehn Minuten vor dem Zubettgehen einschalten. So wird der Raum angenehm kühl. Beim Schlafengehen sollte man die Geräte jedoch besser ausschalten. Alternativ kann man den Ventilator auch auf seine Beine richten. COPD-Betroffene sollten sich vor dem Kauf von einem Lungenfacharzt beraten lassen.

Eine atmungsaktive Bettwäsche z. B. aus Leinen, Satin oder Baumwolle sowie Schlafanzüge aus dem gleichen Material helfen ebenfalls dabei, sich beim Schlafen abzukühlen. Des Weiteren kann man eine Wärmflasche mit kaltem Wasser füllen und diese zwischen seine Füße legen.

Bei Atemnot sollten Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen Ruhe bewahren, ihr Notfall-Spray wie vom Arzt verordnet einnehmen und sich an einen kühleren Ort zurückziehen. Die Atemnot sollte sich innerhalb weniger Minuten bessern. Andernfalls sollten Betroffene den Notfallplan wie mit dem Arzt besprochen einhalten und/oder ärztliche Hilfe anrufen.

Quellen: COPD und Asthma 2/2019 COPD und Asthma 2/2018